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Projekt Pusztahunde e.V.

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Juli 2010

Reisebericht Juli 2010

 Und das war sie, meine erste Fahrt nach Ungarn überhaupt.

Sie begann am 16.07.2010 um 0:45 Uhr an der Raststätte Kassel. Da hatten Dagmar Sieg, Frank Müller und Bernd Weigel schon einige Stunden Autofahrt und einen Stau hinter sich.

Nachdem die Spenden aufgeladen waren, ging die Fahrt los Richtung Ungarn. Der Anhänger war voll beladen mit 3 Rollen gespendetem Maschendraht, Hundehütten, Trockenfutter, Körbchen und viele Säcke mit Bettwäsche, Handtücher usw.

Die beiden Männer wechselten sich beim Fahren ab und mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich bin noch nie einen Transporter mit Anhänger gefahren.

Wir kamen erst gegen 17:30 Uhr in Orosháza an und fuhren mit Eva (erste Vorsitzende vom Tierschutzverein) in das Tierheim, um die Spenden abzuladen.

Bernd, Frank und ich waren ja nun das erste Mal im Tierheim und  es war sehr überwältigend und bedrückend. Die Tierheimleiterin Icus begrüßte uns herzlich und die ersten Hunde liefen uns entgegen. Ich sah viele bekannte Fellnasen, aber auch noch viele unbekannte. Das Gelände ist relativ groß, die Zwingeranlagen z. T. verschachtelt angelegt. Leider habe ich nicht mal alle Hunde gefunden, die bei mir in der Vermittlung sind. Wahrscheinlich lag es auch am Wetter, denn es waren über 30 Grad und da ziehen sich viele Hunde in den Schatten zurück.

Verschwitzt und verdreckt kamen wir in unserem Hotel Gyopar Panzio an und wurden sehr herzlich von der Hotelmanagerin begrüßt. Adrienn hat sieben Jahre in Köln studiert, spricht gut deutsch und hat uns gleich das „Du“ angeboten. Das Hotel ist sehr zu empfehlen.

Um 21 Uhr haben wir noch ein kleines Abendessen eingenommen und uns trotz der Müdigkeit noch lange unterhalten.

Am nächsten Morgen stand das Tierheim Szentes auf unserem Plan. Im Vorfeld gab es noch einige Punkte, die dort Klärungsbedarf hatten. Kata und Kerstin, unsere Teamkolleginnen aus Ungarn, haben uns schon erwartet, um unsere Gespräche zu übersetzen. Die Gespräche gingen nicht in die gewünschte Richtung, da die Tierheimmitarbeiter zeitlich und räumlich nicht in der Lage sind, uns weiterhin zu unterstützen. Sie haben weder die Zeit, Hunde zu fotografieren und zu katalogisieren noch die Möglichkeit, kastrierte Hündinnen, die einen erhöhten Pflegebedarf haben, vernünftig unterzubringen. Das Tierheim ist restlos überfüllt und auch an diesem  Morgen saß ein hübscher Schäferhundmischling in der Hundeklappe vor dem Tierheim. Die Zwinger sind klein und es gibt viele Hunde. Hunde wohin man schaut und einer schöner als der andere. Wegen der Verzweiflung und Machtlosigkeit die man fühlt, diese vielen tollen Hunde zu sehen und ihnen nicht (sofort) helfen zu können, steigen die Emotionen hoch und ohne Tränen geht es nicht; auch jetzt wo ich den Bericht schreibe, steigen sie mir  in die Augen.

Eigentlich wollten Dagmar und ich an diesem Tag 70 Hunde fotografieren und katalogisieren, Hunde, die auf unserer Homepage die Chance haben sollten, ein schönes Zuhause zu finden, während Bernd und Frank den gespendeten Maschendraht im Tierheim Orosháza verbauen wollten. Leider kam es anders, denn nach den unbefriedigenden Gesprächen mit dem Vorstand des Tierheimes war unsere Gefühlswelt völlig durcheinander und nicht beschreibbar. Es ist aber zurzeit auch nicht möglich, eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden. Also packten wir nur unsere Spenden aus und fuhren weiter ins Tierheim Orosháza, während Kerstin schon Fülike mit zu sich nach Hause nahm. Eigentlich sollte Fülike schon kastriert und reisefertig sein. Leider war sie es noch nicht. Die Tierheimmitarbeiterinnen konnten sich nur schwer von Fülike trennen und eine weinte sogar.

Im Tierheim Orosháza befestigten Bernd und Frank erst einmal Schilfmatten als Sonnenschutz an den Zwingern. Dagmar und ich warteten auf Icus, um noch einige Hunde zu fotografieren und zu katalogisieren. Kata sollte uns mit Übersetzungen unterstützen. Es waren 34 Grad und kaum auszuhalten, nicht nur meine Haare waren nass.

Die freilaufenden Hunde begleiteten uns überall hin, aber nicht alle hatten Vertrauen näher zu kommen und haben sich alles lieber aus der Entfernung angesehen. Die Hunde in den Zwingern versuchten Schutz vor der Hitze und den Fliegen in ihren Hütten zu finden, denn viele Hunde haben blutige Ohren mit offenen Stellen, weil eine bestimmte Fliegenart ihnen regelrecht die Ohren abfrisst und das Kratzen der Hunde, durch den ständigen Juckreiz, tut das Übrige dazu.

Als Futter gibt es zurzeit nur  eingeweichtes Brot – für anderes reicht das Geld nicht. Es sind einfach zu viele Hunde und jeden Tag werden es mehr.
Außerdem sind so viele Hunde da, die aufgrund ihrer Erlebnisse nicht vermittelbar sind. Ich habe mich einfach nur ohnmächtig gefühlt.
Das Schlimmste war, in die Hundeaugen zu schauen. Viele Augen fragten: „Nimmst du mich mit?“

 

In Füge habe ich mich verliebt, das Stummelschwänzchen stand nicht still, er wollte nur raus und geknuddelt werden. Fünf Jahre hat er an der Kette gelebt und ist nun in einem Zwinger eingesperrt, und ich weiß, dass es Jagdterrier in der Vermittlung schwer haben.
Dolli schaute mich mit ihren lieben Augen an, hat sie in ihrem Alter eine Chance?
Kapitany hat sich in seine Hundehütte zurückgezogen. Es war ihm sichtlich unangenehm, beobachtet zu werden. Er geht den Menschen lieber aus dem Weg, wenn er unterwegs ist, um Wasser zu trinken. Findet er Menschen, die ihm die Zeit geben, die er braucht, um sich zu öffnen?
Ein alter Kettenhund mit zerzauseltem Fell, eine ängstliche und unterwürfige Hündin, manche Hunde namenlos, nur eine Nummer. Eine braune Labradorhündin verfolgte uns auf Schritt und Tritt, durch die schlechte und einseitige Ernährung kugelrund, aber so was von liebenswert.

Und da ist meine Hoffnung, dass es Menschen gibt, die wie ich in die Augen der Hunde sehen und die liebenswerte Seele erkennen. Und dass es Menschen gibt, die diesen Hunden ein Zuhause geben.

Der Samstagabend im Hotel war einfach nur schön. Die Tierheimmitarbeiter und einige Aktivisten kochten für uns im Hotelgarten Kesselgulasch. Der stellvertretende Bürgermeister nahm daran teil, die Vorsitzende der schwäbischen Minderheit in Ungarn, eine Fotografin von der Zeitung, die wohl auch Hunde aus dem Tierheim fotografiert und ein Ungar, der die Welt mit Fahrrad bereist und ein Buch geschrieben hat.
Adrienn, die Hotelmanagerin übersetzte die Gespräche den ganzen Abend.

Anschließend  unternahmen wir gemeinsam einen netten Spaziergang zum Erlebnispark, damit wir auch Orosháza wenigstens ein bisschen kennen lernen konnten und danach gab es dann für uns noch Geschenke. Jeder bekam ein Vereins-T-Shirt und ein Glas Holunderbeergelee.

In den Gesprächen wurde ganz klar, dass sie die gleichen Ziele verfolgen wie wir. Kastrationen und die medizinische Versorgung stehen im Vordergrund und es darf keine Tötungsstationen mehr geben (wie im Moment vom jetzigen Bürgermeister gefordert).

Es gibt für uns in diesem Tierheim sehr viel zu tun und es besteht augenscheinlich eine gute Basis zur Zusammenarbeit auf beiden Seiten.

Dafür brauchen wir Ihre Hilfe, Geldspenden und Sachspenden, die wir noch mal gesondert aufführen werden. Was wir nicht mehr in dem Ausmaß benötigen, ist Bettwäsche, Handtücher usw., da die Hunde im Winter Stroh in ihre Hütten bekommen und eine Krankenstation noch nicht vorhanden ist.

Am Sonntag traten wir nach dem Frühstück die Rückreise an. Icus brachte uns Bors und den frisch gewaschenen Zsemle zum Hotel. Kata brachte uns Bobi aus Szentes zum Transporter.
Unser Gepäck fand Platz auf dem leeren Anhänger, die Hunde kamen in die Transportboxen im Transporter. Icus nahm weinend Abschied von Bors.

Bei der ersten Rast, an der die Hunde Auslauf bekamen, wechselte Bors seinen Platz von der Transportbox auf eine Decke zwischen Dagmar und mir. Bobi verkündete hin und wieder, dass er gern aussteigen würde, aber im Großen und Ganzen verlief die Fahrt ruhig. Na ja nicht so ganz – wir waren ganz lustig drauf.
Es wurden auch die ersten Ideen über Projekte ausgetauscht, denn es muss dringend etwas getan werden. Z.B. sind die „Gebäude“ im Tierheim Orosháza teilweise baufällig.

 Um 01:20 Uhr kamen wir an der Raststätte Kassel an. Dort wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. Die Übernehmer von Zsemle waren da, Erika und ihr Mann, um Bors abzuholen und Susanne, um uns unsere ersten Flyer zu übergeben. Erika war so lieb und hatte Brötchen für die Fahrer mitgebracht. Zsemle ging mit seinem neuen Herrchen eine Runde spazieren und entspannte sich zunehmend. Bors fuhr mit Erika nach Hause, vielleicht in sein erstes eigenes Körbchen. Bobi fuhr mit Dagmar, Bernd und Frank weiter Richtung Norden – und ich mit meinem Mann nach Hause. Aber schlafen konnte ich nicht, so viele Eindrücke und Gedanken, das musste sich erstmal setzen.

HELFEN SIE UNS ZU HELFEN!

Bettina Linne

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  • Gyopi ist versorgt und befindet sich bereits in einer Tierpension in Norddeutschland.

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