Liebe Lulu,

wie eng Freud und Leid beieinander liegen, beweist du leider auf tragische Art und Weise. Du bist letzten Oktober bei einem Schäferhund-Freund und -Kenner untergekommen, der bereits einige unserer alten Schäferhund-Damen übernommen hat. 

Von Anfang an hast du dort alles gegeben, um zur Familie zu gehören. Anfangs hattest du ein bisschen Angst vor Herrchen, was aber schnell erledigt war. Du hast dich unaufdringlich und unauffällig in alle Herzen geschlichen und dich unentbehrlich gemacht. Herrchen hattest du immer im Blick, warst sein Schatten. Ihr habt euch nur durch Blicke verstanden. Und auch den alten Ersthund Eddie hast du durch dein sanftes Wesen glücklich gemacht. 

Ihr ward gemeinsam glücklich und du hast nicht einen Tag gezeigt, wie krank du eigentlich warst. Mittwochs ging es dir aus heiterem Himmel irgendwie schlecht, aber der Tierarzt vermutete, dass du einen Infekt hast, der schnell wieder vorgeht. Als dein Fieber aber nicht nachließ trotz Medikation, musstest du in die Klinik, um weitere Diagnostik zu machen. Und da stellte es sich heraus...Krebs in der Milz, in der Galle, im Darm...das Herz in Mitleidenschaft gezogen. Samstags gab es keinen anderen Ausweg mehr, als dich gehen zu lassen. 

Deine Familie ist unfassbar traurig, vermisst dich sehr, denn du warst ein ganz besonderer Hund und dein Tod kam komplett unerwartet. 

Ich denke, dass du deine Krankheit einfach vor deinen Leuten "verheimlicht" hast. Du wolltest gesund und stark für sie sein. 

Man kann nun traurig und wütend darüber sein, dass du nur so kurze Zeit mit deiner Familie hattest. Aber man kann auch dankbar dafür sein, dass du einmal im Leben erleben durftest, wie wunderbar das Leben sein kann. Deine Familie hat in nur ein paar Monaten deinem Leben einen Sinn gegeben und du durftest als glücklicher und geliebter Hund in die andere Welt hinüber wechseln. 

Mach es gut, altes Mädchen. Wir werden dich nie vergessen.

Nicole und das Pusztahunde-Team