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Reiseberichte
Mogyi, jetzt Mogli
Lieber Mogli, in Ungarn wurdest du ausgesetzt und hattest prompt einen Unfall. Bei der tierärztlichen Untersuchung wurde auch noch festgestellt, dass du dadurch fast nichts mehr sehen kannst. Schon dort sorgte man so gut es ging für dich. Doch zu deinem großen Glück fehlte dir deine eigene Familie.
Nun lebst du bereits einige Zeit in deiner Familie und es war für dich und für deine Familie zu Anfang eine etwas schwierige Zeit, denn es wurde festgestellt, dass du vollkommen blind bist. Dein Frauchen machte sich große Sorgen, ob sie dir gerecht werden könne und auch, dass du im Haus Treppen herunterstürzen und dich verletzen könntest. Doch die Sorgen waren unbegründet.
Denn clever wie du bist, hast du alle Sorgen beiseite gewischt und die Herzen deiner Familie im Sturm erobert und lebst dort glücklich als richtiges Familienmitglied.
Dein Frauchen berichtet über dich:
„Für alle unter 50: Mogli ist der Held des gleichnamigen Kinderbuchs von Rudiyard Kipling, ein kleiner Junge, der in den Dschungel gerät und in dieser fremden Welt lernen muss sich zurechtzufinden. Einen passenderen Namen hätte es nicht geben können für den kleinen Kerl, der nun mit uns hier in der Pfalz lebt. Wie sein Namensgeber muss auch der Hunde-Mogli seinen Weg finden durch eine Welt, deren Zeichen er nicht wahrnehmen kann, nicht erkennt. Mogli ist blind und kann daher weder eine Gefahr frühzeitig erkennen noch eine freundliche Geste, die ihm geschenkt wird. Er muss sich mit seinen eigenen Möglichkeiten seinen Weg bahnen durch eine Welt, in der visuelle Eindrücke so sehr entscheidend sind.
Als Mogli kam, haben wir zum ersten Mal unser Haus aus den Augen eines Blinden gesehen – und die vielen Stolpersteine erkannt und zu beheben versucht, die sich da auf einmal auftaten. Ein dekorativer Abhang im Garten – aber viel zu steil! Die Treppe zur Terrasse, die sich an der Mauer entlang schwingt – aber der Sturz von der Mauer möglich und gefährlich!
Jetzt sind gut zwei Monate vorüber und Mogli hat sich eingegroovt in unser Leben. Er hat ein an Gewicht zugelegt und Muskeln bekommen und unser Haus in seinem Kopf komplett kartographiert. Wer ihn durch unser Haus treppauf treppab rennen und im Garten toben sieht, der mag nicht glauben, dass Mogli nichts sehen kann. Es scheint, sein Lebensmotto heißt: Volle Pulle! Manchmal schauen denn auch die beiden Hundedamen, die ebenfalls hier leben, eher genervt auf den stimmgewaltigen kleinen Macho: Mach mal halblang, drücken sie sich aus. Aber das stört Mogli nur kaum – er kann es ja nicht sehen.“
Lieber Mogli, jetzt ist alles im Lot!
Du bist einmal mehr ein wunderbares Beispiel dafür, dass sich die Entscheidung für einen Hund mit Handicap, ganz besonders lohnen kann.
Wir wünschen dir und deiner Familie glückliche, gemeinsame Jahre und sind sehr dankbar für diese besondere Vermittlung.
Maike und das Pusztahunde-Team