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Reiseberichte
Stevie
Lieber Stevie,
du bist ein ganz besonderer Hund und du brauchtest ein ganz besonderes Zuhause - denn du bist blind. Dann kam tatsächlich eine Anfrage für dich. Eine Familie wollte dich adoptieren und sich auf dein Handicap einlassen. Hier schreibt dein Herrchen selbst:
Stevie der Schmuser.
Anfangs ist Stevie immer um 04:00 Uhr aufgestanden und hat versucht uns auch zum Aufstehen zu bewegen. Aber nach zwei Tagen hatte er kapiert, dass wir erst aufstehen wenn der Wecker klingelt. Dann saust er zu mir ans Bett und, während meine Frau im Bad ist, gibt es jede Menge Schmuseeinheiten. Dann stehe ich auch auf und wir gehen runter zum Frühstück. Übrigens mit Treppen und im Haus glaubt niemand dass der Hund blind ist. Er saust die Treppen rauf und runter und stößt auch sonst in der Wohnung nirgends an. Nach den Augentropfen und dem kleinen Frühstück gibt es dann einen langen (1,5 Stunden) Spaziergang. Danach zweites Frühstück und dann braucht er erst mal Bettruhe. Mittags gibt es einen kleinen Spaziergang und am Nachmittag gehe ich mit ihm im Wald so zirka 10 km bergauf und bergab. Da kann es nicht weit genug sein und wir gehen auch immer neue Wege. Meist sind das schmale Waldwege (single Trail). Auch da läuft er an der langen Leine immer voraus und mann muss nur ganz selten korrigieren damit er nicht irgendwo anstößt. Er kennt mittlerweile "links", "rechts", "Stopp", "Treppe" und "Stufe" ( wenn es nur eine ist). "einfach drüber springen" bedeutet Baum quer, aber du kannst bedenkenlos springen, ist nicht zu hoch.
Nachdem er 14 Tage ja ein lieber Hund war und sich mit anderen Hunden, Katzen und Menschen gut verstanden hat, hat er dann wohl beschlossen, dass er sein neues Rudel gegen alles und jeden verteidigen muss. Anfangs war er nur sehr aggressiv gegen Hunde, das hat sich dann aber so gesteigert, dass er Menschen mit Rollator oder Walkingstöcken, Kinderwagen und Wanderer angegriffen hat. Wir haben dann eine Hundetrainerin konsultiert und mehrere Privatstunden und Social Walks mit ihm absolviert.
Es ist zwar noch nicht optimal, er hat immer noch Hunde, die er offensichtlich nicht ausstehen kann, aber Leute, Rollatoren und dergleichen ignoriert er und ist neugierig aber friedlich. Wenn die Leute mit ihm reden ( er sieht sie halt nicht) können sie ihn auch streicheln.
Mit den Nachbarshunden klappt es mittlerweile wirklich gut.
Abends kommt er dann zu uns auf das Sofa ( da haben wir eine Treppe drangebaut. Er muss dann zwischen mir und meiner Frau liegen. Den Kopf schieb er bei meiner Frau zwischen Rücken und Lehne, ich bekomme die Füße in den Bauch. Nach 10 Minuten schläft er tief und fest.
ER ist ein richtiger Schmuser und macht uns viel Freude. Ich glaube, er ist sehr zufrieden und bei uns einfach zuhause.
Das kann noch besser werden Stevie, aber wir glauben an dich. Deine Familie gibt alles und du doch auch, oder?
Anya und das Pusztahundeteam