Lieber Topi, dreibeinige Hunde sind leider nicht der Renner in der Vermittlung. Deshalb habe ich mich schon auf eine längere Wartezeit eingestellt. Viele Menschen haben Bedenken, einen Handicap Hund aufzunehmen.
Doch zu deinem großen Glück meldete sich deine Familie und die sagte:
Dreibeiniger Hund-na und! So konnte dein neues, glückliches Leben beginnen.

Du hast nun schon einiges dort erlebt und wir lassen dein Frauchen erzählen:

Vor gut 3 Monaten kam Topi, auch Herr Dreibein genannt, zu uns.  Topi, welcher uns vom ersten Moment mit seinen Augen eingefangen hat und dabei alles andere gar nicht mehr so wichtig erschien, kam zu uns in die Familie zu der unter anderem 2 Kinder, 2 Katzen,  ein Hund, der Hugo und Pferde gehören.  Wir hatten schon immer Tiere und seitdem die Kinder etwas älter sind, immer Hunde aus dem Tierschutz und trotzdem ist man immer wieder aufgeregt.  Wie würde es Topi bei uns gefallen, werden sich die Tiere alle verstehen, wie wird es ihm wirklich mit seinen 3 Beinen ergehen.  So viele Fragen kamen auf.  Als wir bestätigt bekamen, dass Topi zu uns kommen darf, haben wir es natürlich in unserem Bekanntenkreis erzählen müssen, vor lauter Freude. Wobei man ja in der heutigen Gesellschaft des Öfteren mitbekommt, dass man als nicht „normaler“ blöd angesehen wird. Die Kinder standen voll zu Topi, mit der Begründung, dass seine Augen, sein Blick, sie verzaubert habe. Es ist doch egal wieviele Beine er nun hat.
Der besondere Tag kam und wir haben ihn abholen dürfen. Für die erste Zeit hatte er beim Autofahren, sein eigenes Abteil, bis die Hunde nach ein paar Wochen selbst entschieden, zusammen im Kofferraum sein zu wollen.  Ich muss zugeben, dass ich selbst auch nicht wusste, wie das alles wird. Hugo, unser Erst-Hund ist schon so ein kleiner Prinz und ich konnte es auch nicht einschätzen, wie es Topi wirklich so geht mit seiner Bewegung. Ich arbeite zwar viel mit Tieren, auch therapeutisch, aber genau kann man es nie vorhersagen. Wir hatten keine riesigen Erwartungen, dann ist er eben der kurz -Spaziergeher. Hauptsache er ist glücklich! in den ersten Wochen haben wir auch nur kleine, aber dafür mehrere Runden gedreht. Wir sind dafür direkt an den Wald gefahren, dass er dort einfach ein wenig gehen kann, denn viel ging einfach nicht.  Das Leben im Haus hat ihn zu Anfang gestresst. Also haben wir alle Türen offengelassen, damit er jederzeit hinauskonnte.  Zum Glück war es warm ? Zu Anfang hat er uns nicht so wirklich verstanden, ungarisch können wir eher nicht so. Dabei wurde er dann oft so hektisch, dass er auch mal ins Haus machte. Doch Hugo hat ihm alles gezeigt, Stück für Stück, schließlich sind sie ja Landsmänner.  Andersrum geht es allerdings auch, beide plündern gemeinschaftlich den Küchentisch, wenn es gut kommt, hilft noch eine der Katzen. Das war vor Topi nicht so.
 Nun nach gut 3 Monaten kommt er mit zu den Pferden, kann mittelgroße bis größere Runden mit uns gehen. Er bestimmt, wie weit er gehen kann. Die Katzen werden durchgepustet, den Pferden das Futter geklaut, mit Hugo durch das Haus gefetzt. Allerdings ist die Kurvenlage ausbaufähig. Topi kommt mit zu Kunden, welche er ganz heimlich auf eine besondere Art begeistert.
Wir durften ihn schon aus einem reißenden Bach fischen, da er in jedes Gewässer springt. Er ist unheimlich schnell geworden und liebt es uns Igel anzuschleppen (lebend).
 Er ist ein stolzer Sonnenschein-Dreibein-Vizsla geworden. Dabei legt er großen Wert auf eine faire Kommunikation. Halt ein Vizsla .
Wir würden ihn immer wieder nehmen.

Lieber Topi, Du bist ein wunderbares Beispiel dafür, dass sich die Entscheidung für einen Hund mit Handicap, ganz besonders lohnen kann. Ein besonderer Dank geht an deine Familie, die nicht einen Moment gezögert hat, ein Dreibeinchen aufzunehmen und so unkompliziert damit umgeht. Ich wünsche mir mehr solcher Menschen.

Halt deine Leute weiter auf Trab, hab Spaß und berichte uns immer mal aus deinem Leben.

Alles Liebe,
Maike und das Pusztahunde-Team