Bärbel
Zuhause gefunden
Liebe Bärbel,
als ich deiner Ziehmama Sandra von unserer Zuhause gefunden Rubrik erzählt habe, war sie gleich ganz begeistert und hat einen Text geschrieben! Ihr zwei seid nach kurzer Zeit schon ein super Team geworden! Ich liebe es den WhatsApp Status von Sandra zu stalken :-D und dich spielen, schlafen und kuscheln zu sehen. Du bist eine tolle kleine Maus und hast ein tolles Zuhause gefunden!
So, jetzt folgt aber der versprochene Text:
"Hallo Leute!
Mein Name ist Bärbel und das ist meine Geschichte:
Ich bin ca. Mitte März 2021 auf Ungarns Straßen geboren (so genau weiß ich das leider nicht mehr) und habe mich dort die ersten Monate meines Lebens irgendwie durchgeschlagen. Bis zu dem Tag, als ich die Kraft eines Autos unterschätzt habe. Es hat mich voll erwischt und mir mein Becken gebrochen. Das war vielleicht ein Schreck und es tat echt weh. Aber was noch viel mehr weh tat ist die Tatsache, dass man mich einfach hat liegen lassen. Bis eine liebe Frau kam und mich mitgenommen und gesund gepflegt hat. Ich durfte sogar bei ihr im Bett schlafen. Alles war gut. Aber ich bin einfach ein kleiner Bruchpilot und so fiel ich bei der netten Dame aus dem Fenster des vierten Stocks. Vor lauter Schreck bin ich dann erst einmal davongelaufen. Und so war ich schneller wieder da, wo ich eigentlich nie wieder hin wollte: Auf der Straße.
Eine Woche lang haben die Menschen nach mir gesucht und mich glücklicherweise gefunden und direkt zum Tierarzt gebracht. Und was soll noch euch sagen?! Mein Becken war wieder gebrochen. Aber weil ich schon so lange unterwegs war, konnte man es nicht mehr operieren.
Die Menschen waren sich einig, dass ich ab sofort in die Pflegestelle des Projekts Pusztahunde e.V. umziehen sollte. Hier hat man mich mit viel Liebe und Zuneigung wieder gesund gepflegt. Und es grenzt fast schon an ein Wunder, aber auch nach dem zweiten Beckenbruch kann ich wieder laufen, springen und toben und mir tut nix weh!
Ich konnte also in die Vermittlung und die Menschen haben Bilder und Videos von mir gemacht und meine Geschichte in diesem Internet erzählt. Und siehe da, es hat sich jemand gemeldet, der mich adoptieren wollte. Ihr Name ist Sandra.
Innerhalb von nur zwei Wochen konnte ich schon die große Reise Richtung Deutschland antreten. Das war ganz schön stressig. Erst saß ich gefühlt eine Ewigkeit mit ganz vielen anderen Tieren in einem Transporter, dann ging die Tür auf und man hat mich von einer kleinen Box in die nächste gesetzt. Schließlich bin ich in Sandras Auto gelandet. Zwei Stunden sind wir gefahren, bis wir bei ihr waren. Während der Fahrt hat sie mir erzählt wohin es geht und dass ich keine Angst zu haben brauche. Die hatte ich auch eigentlich nicht. Ich war einfach nur sehr müde und geschafft von der langen Reise.
Als wir dann bei Sandra ankamen, hat sie mich in meiner Box ins Badezimmer gestellt, die Tür zu gemacht und sich zu mir auf dem Boden gesetzt. Plötzlich ging die Tür meiner Transportbox auf. Meine Neugier war geweckt, also habe ich auch direkt mal den Kopf herausgestreckt und geschaut, ob die Luft rein ist. Sandra hatte mir Futter, Wasser, ein Klo und sogar ein Bettchen hingestellt. Ich musste auch direkt ein Häppchen vom Futter nehmen, ehe ich mich erstmal in eine Ecke verdrückt habe. Bei meinem Glück in der letzten Zeit war ich einfach auf alles vorbereitet. Man weiß ja nie, ob nicht doch plötzlich ein Auto durch so ein Badezimmer fährt.
Irgendwann ging dann aber die Tür vom Badezimmer auf und ich konnte mir den Rest der Wohnung anschauen. Da bin ich dann sicherheitshalber erstmal unter dem Bett verschwunden und habe alles aus sicherer Entfernung beobachtet.
Aber als es dann Abend wurde und Sandra sich ins Bett gelegt hatte, konnte ich doch nicht mehr widerstehen. Es sah sooooo gemütlich aus und ich kann euch sagen: Das war es auch! Und diese Sandra scheint echt ganz ok zu sein.
Den nächsten Tag habe ich noch unter dem Bett verbracht. Das wurde mir aber schnell zu langweilig und ich habe mich dann doch immer öfter blicken lassen. Nicht zuletzt, weil ich ja auch wissen wollte, wie diese Sandra so ist.
Jetzt bin ich schon zwei Wochen in meinem neuen Zuhause und ich fühle mich einfach richtig wohl. Ich darf immer auf der Couch schlafen und im Bett und ich habe Spielzeug und einen Kratzbaum. Manchmal muss Sandra morgens früh ins Büro fahren und ich bin dann ein paar Stunden alleine. Das macht mir aber nichts, weil wir dann immer ganz viel spielen und kuscheln, sobald sie wieder da ist. Und wenn sie nicht ins Büro fährt, dann darf ich ihr beim Arbeiten zuschauen. Ich hab zwar keine Ahnung von dem, was sie da macht, aber ich bin einfach gerne immer und überall dabei.
Ich glaube, dass ich bei all dem Pech dann doch echt Glück hatte und ich möchte mich auf diesem Wege bei allen Menschen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass es mir heute wieder richtig gut geht. Wenn ihr nicht gewesen wärt, dann hätte ich womöglich nicht überlebt. Ihr seid unsere Schutzengel und eure Arbeit ist großartig!
Es danken aus tiefstem Herzen: Bärbel, der kleine Bruchpilot und Sandra" 
Liebe Bärbel, liebe Sandra, ich freue mich so sehr für euch! Da haben sich zwei richtig coole Socken gesucht und gefunden. Ich wünsche euch ganz viele glückliche Jahre miteinander. Bleibt so wie ihr seid!
Ganz liebe Grüße
Anja und das Pusztahunde(und Katzen)-Team