29.04.2025
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
vielleicht fragt sich der eine oder andere unter euch ja, wie läuft eine Vermittlung eigentlich ab, oder wäre Vermittlung auch etwas für mich?? Mehr als nur ein neuer Platz, ein Einsatz mit Herz, Verstand und Organisationstalent – hier ein kurzer Einblick in die Vermittlungsarbeit…
Eine Vermittlerin und Fahrerin erzählt:
Hinter der eigentlichen Vermittlung steckt eine Menge Arbeit, die meist unbemerkt abläuft:
Die Vermittlung von Hunden ist weit mehr, als nur ein organisatorischer Akt – sie ist eine Herzensangelegenheit, eine logistische Herausforderung und ein täglicher Einsatz für das Wohl der Tiere. Der Prozess beginnt oft mit intensiven Gesprächen mit potenziellen Übernehmern. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt – manche Telefonate verlaufen freundlich, interessiert und offen, andere hingegen fordern viel Geduld, besonders wenn es zu Unverständnis, Ungeduld oder gar Beschimpfungen kommt.
Es geht aber in erster Linie immer darum, die Menschen kennenzulernen, Fragen zu beantworten, Sorgen zu nehmen und herauszufinden, ob Mensch und Hund wirklich zueinander passen. Manche Gespräche sind, wie schon gesagt, herzlich und wertschätzend – andere fordernd, schwierig oder sogar konfrontativ.
Die meisten Hunde werden direkt aus Ungarn an ihre neuen Familien vermittelt, andere vereinzelte Hunde, die nicht sofort ein Zuhause finden, im Tierheim nicht gut zurechtkommen, oder schon sehr lange übersehen wurden, haben gelegentlich das Glück, unvermittelt mit in die Tierpension nach Deutschland zu kommen, um von dort dann ihre Chance zu nutzen. Hier lernen sie Alltagsreize, wie z.b. Hauptstraßen mit Autoverkehr, Spazierengehen an der Leine usw. kennen. Auch hier stehen Betreuung und mögliche Vermittlung bzw. eventuelle Vergesellschaftung mit einem Ersthund an oberster Stelle.
Neben diesen persönlichen Kontakten fällt aber auch viel organisatorische Arbeit an: Transporte müssen vorbereitet werden, d.h. das Fahrzeug muß gereinigt, gewartet und letztendlich mit all den tollen Spenden, die wir erhalten, beladen werden. Dann kommt die lange Reise nach Ungarn.
Vor Ort in Ungarn wird jedes einzelne Tier überprüft und angeschaut. Bei den Reisenden wird der Chip kontrolliert, Halsband+ Sicherheitsgeschirr angepasst und der Gesundheitszustand gecheckt. Die Hunde werden auf ihre Reise vorbereitet, um dann später in Deutschland den Übernehmern sicher übergeben werden zu können.
Des Weiteren ist der persönliche Eindruck wichtig: Regelmäßige Fahrten dienen dazu, alle Hunde – sowohl neue als auch bekannte – zu begutachten. Entwicklungen und Fortschritte werden dokumentiert, Charaktere eingeschätzt und Vermittlungschancen abgewogen.
Und die Arbeit endet nicht mit der Vermittlung. Rückläufer? Auch dann bleiben wir Ansprechpartner. Fragen, Sorgen oder Komplikationen? Wir bleiben dran – lösungsorientiert, offen und unterstützend.
Nach der Fahrt ist vor der Fahrt:
Zurück in Deutschland beginnt erneut die konkrete Vermittlungsarbeit: Beschreibungen müssen geschrieben / überarbeitet werden, neue Bilder und Videos eingestellt...
Dazu kommt jede Menge "Drumherum": Spendenpakete annehmen, sortieren, verteilen und sich bedanken. Vermittlungstexte schreiben, „Zuhause gefunden“-Meldungen posten, passende Familien suchen, neue Kontakte knüpfen.
Und natürlich: die Menschen, für die ein Hund in Frage kommt, persönlich begleiten, beraten, auch vor Ort in der Pension.
Die Vermittlung von Hunden ist keine Aufgabe, die man „nebenbei“ macht. Sie ist Berufung, Verantwortung und Herzenssache.
Und sie bedeutet: täglich für jedes einzelne Tier das Beste geben, nicht nur einem Tier irgendein neues Zuhause zu suchen. Es bedeutet emotionale Gespräche, logistische Meisterleistungen, kontinuierliche Betreuung, Vorbereitung und Nachsorge – und vor allem Herz, Verstand und jede Menge Einsatz.
Wer sich sicher ist, das alles meistern zu können, und das nicht nur mal so nebenbei, ist immer herzlich bei uns willkommen.
Euer Pusztahunde-Team